Fakten-Check

Wir checken Fakten und prüfen Aussagen und Behauptungen.

Behauptung:
"Durch eine Neubewertung der Trassen hätten dann auch die Vorschläge pink, orange und rot wieder eine ernsthafte Chance."
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Nein! Alle gefundenen Fehler im Ergebnis der Trassenauswahl treten auf, weil die neue Trasse Türkis nicht korrekt mit den anderen vier Trassen Limone, Rot, Orange und Pink verglichen wurde. Durch Hinzunahme der Trasse Türkis haben sich die Wertebereiche der einzelnen Kriterien soweit verändert, dass viele Kriterien anders zu bewerten gewesen wären. Diese erforderliche Neubewertung hat Einfluss auf die Rangordnung von Türkis zu den anderen Trassen, nicht aber auf die anderen vier Trassen untereinander. Deshalb bleibt Limone immer vor Rot, Orange und Pink. Lediglich Türkis müsste neu zugeordnet werden. 

Behauptung:
"Durch eine bestandsnahe Ausbautrasse wird ein 2,35 km langes Damm- und Brückenwerk durchs Atteltal notwendig."
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Nein! Wenn man von einem „Damm- und Brückenwerk“ spricht, zählt man geschickt den Damm zwischen Aßling und der Brücke hinzu, was tatsächlich ca. 2,35km sein könnten. Allerdings müsste man dann bei Limone auch von einem mehr als 3-4 km langen „Damm- und Brückenbauwerk“ sprechen, das in die Natur gebaut wird (s. Bild 2). Die Brücke alleine misst bei Türkis 1,37km.

Zum besseren Überblick wird hier nur der relevante Ausschnitt gezeigt. Das ganze Dokument finden Sie unter: www.brennernordzulauf.eu

Zum besseren Überblick wird hier nur der relevante Ausschnitt gezeigt. Das ganze Dokument finden Sie unter: www.brennernordzulauf.eu

Behauptung:
"Durch eine bestandsnahe Ausbautrasse wird eine Betonmauer durch Aßling notwendig."
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Nein! Es handelt hier sich lediglich um eine Stützmauer, um den Hang bei Hochreit am Bahnhof abzustützen. Die Mauer würde man von Hochreit aus nicht sehen und man könnte sie zusätzlich begrünen.

Behauptung:
"Die Vertreter der DB informieren sachlich und objektiv! "
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Dies trifft leider nicht zu. Das belegt exemplarisch der kommentierte Artikel zur Auswahltrasse im Politikbrief August der DB.  

Der Politikbrief wird durch die DB an ausgewählte Entscheidungsträger zur Information über den aktuellen Planungsstand in der Region versandt.

Download DB-Politikbrief August 2022

Behauptung:
"Durch den Dialogprozess bzw. das Dialogforum werden die Interessen der Region berücksichtigt!"
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Das trifft nicht zu!  Bei den Terminen werden keine Beschlüsse gefasst. Die Sitzungen dienen nur dem Austausch und sind nicht öffentlich. Der planungsbegleitende Dialog ist eine Pflichtaufgabe für eine genehmigungsfähige Trassenplanung der DB Netz AG.

Die Teilnehmer können Fragen stellen und örtliche und regionale Kenntnisse sowie Anliegen einbringen. Unterschiedliche Auffassungen sollen dokumentiert werden. 

Vertreten sind die Gemeinden durch BürgermeisterInnen, je eine Person aus der Bürgerschaft pro Gemeinde, Stakeholder wie Bauernverband oder Naturschutzverbände sowie das Projektteam der DB mit ihren beauftragten ExpertInnen und einem Moderationsteam.

Quelle: Protokoll, 21.7.2020, 1. Sitzung des Dialogforums zur Neubaustrecke Grafing – Großkarolinenfeld

Behauptung:
"Der Kriterienkatalog ist mit den Mitgliedern des Dialogforums abgestimmt!"
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Die Aussage ist so irreführend! Im Dialogforum finden keine Abstimmungen statt.

Der Katalog wurde aus dem Bereich Rosenheim übernommen und die Kriterien und Teilkriterien wurden besprochen sowie in einigen Punkten angepasst. Dabei blieben Fragen offen und Anregungen wurden nicht berücksichtigt. Wesentliche Vorgaben konnten nicht verändert werden. Die Berücksichtigung einer Ausbauvariante am Bestand schloss die DB damals grundsätzlich aus.

Es waren mehrere Termine für die Besprechung der Kriterien angekündigt, statt fand einer mit 12 Teilnehmern in der Sommerferienzeit 2020.

Quelle: Protokoll, 16.11.2020 2. Sitzung des Dialogforums zur Neubaustrecke Grafing – Großkarolinenfeld ab Seite 4)

Behauptung:
"Die Auswahltrasse Limone wurde durch eine objektive Methode ermittelt!"
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Nein, so ist das nicht! Zwar waren die Kriterien und Teilkriterien vorab bekannt und wurden mit den Dialogteilnehmern besprochen. Die entscheidende Ebene der Indikatoren und deren Bewertung jedoch nicht. Die Grenzwerte für die Bewertung wurden durch das beauftragte Fachbüro erst festgelegt, nachdem die Einzelwerte der Trassen vorlagen und auch durch der Auswahl der Normierungsmethode, je nachdem ob die Endogene oder Exogene Normierung genutzt wird, ergeben sich stark abweichende Bewertungsergebnisse. 

Siehe Kritische Analyse der Ergebnisse

Behauptung:
"Die Auswahl erfolgte anhand eines mit der Region vor Planungsbeginn abgestimmten Kriterienkatalogs!"
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Falsch! Der überwiegende Wunsch der Region ist der Zubau der Gleise an die Bestandsstrecke. Diese wurde klar und mehrfach unter anderem durch Beschlüsse der Gremien kundgetan. Die Region hat über den Kriterienkatalog nie abgestimmt. Nur mit einigen Dialogteilnehmern wurden Teile des Kriterienkatalog zu Beginn des Dialogs besprochen. 

Siehe unter Downloads: Beschlusstexte, Resolution oder Offener Brief

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